Nach dem Super Bowl beginnt in der NFL die spielfreie Zeit – langweilig wird es in den kommenden Monaten trotzdem nicht! Für die Pittsburgh Steelers wird es darauf ankommen, den eigenen Kader via Free Agency und Draft maximal zu verstärken, um dann in der Vorbereitung den Grundstein für die Saison 2023 zu legen.
Hier liest du, welche Termine besonders wichtig sind und welche Entscheidungen in Pittsburgh als nächstes anstehen
1. Die Draft-Saison geht in die heiße Phase
Auch wenn der NFL Draft 2023 in Kansas City erst Ende April über die Bühne geht – die Entscheidung darüber, wen die Steelers dann auf ihrem Zettel haben werden, wird jetzt getroffen. Ein wesentlicher Bestandteil in der Evaluierung der College-Toptalente findet in Indianapolis statt.
Dort steigt jedes Jahr der NFL Scouting Combine, eine Art Jobmesse für Footballspieler, zu der dieses Jahr 319 College-Spieler eingeladen wurden. Im Lucas Oil Stadium treten sie vor den Augen von Trainern, Scouts, General Managern und Medienvertretern in verschiedenen Übungen gegeneinander an. Neben den Workouts finden auch zahlreiche Interviews statt, bei denen die NFL-Teams die Spieler besser kennenlernen wollen.
Der NFL Draft findet dieses Jahr vom 27. bis 29. April in Kansas City, Missouri, statt. Nachdem die Steelers im vergangenen Jahr Quarterback Kenny Pickett an 20. Position gedraftet haben, dürfen sie dieses Mal in der ersten Runde an Pick Nummer 17 ran. Stand heute hat Pittsburgh im diesjährigen Draft insgesamt sieben Picks.
2. Der NFL-Transfermarkt ist ein knallhartes Geschäft
Die diesjährige Offseason ist die erste vollständige von Omar Khan als General Manager der Pittsburgh Steelers. Im Mai 2022 löste er Kevin Colbert ab, der diesen Posten etwas über 20 Jahre innehatte. Zusammen mit Head Coach Mike Tomlin wird der 46-Jährige ein gewichtiges Mitspracherecht haben, wer in 2023 in Scharz und Gold spielen wird.
Am 15. März beginnt um 22 Uhr deutscher Zeit das neue Liga-Jahr und damit auch die Free Agency. Ab diesem Zeitpunkt werden alle Spieler mit auslaufenden Verträgen sogenannte Free Agents – das Wettbieten um die besten frei verfügbaren Spieler beginnt jetzt.
Bislang haben die Steelers nur mit Wide Receiver Anthony Miller und Long Snapper Christian Kuntz verlängert. In den kommenden Wochen könnten einige namhafte Spieler hinzukommen. Myles Boykin (Wide Receiver), Jesse Davis (Offensive Tackle), Terrell Edmunds (Safety), Damontae Kazee (Safety), Larry Ogunjobi (Defensive Tackle), Benny Snell Jr. (Running Back), Robert Spillane (Linebacker) und Cameron Sutton (Cornerback) kämen hierfür in Frage.
Bei anderen Spielern, wie etwa Backup-Quarterback Mason Rudolph, stehen die Zeichen auf Abschied. Gut möglich, dass der 27-Jährige eine neue Herausforderung sucht. Die Zukunft auf der Quarterback-Position gehört jedenfalls Kenny Pickett.
Je nachdem, wie sich die Free Agency entwickelt, könnten die Steelers versuchen, einen erfahrenen Passverteidiger oder Offensive-Line-Spieler zu verpflichten. Bei der Vielzahl auslaufender Verträge ist es unwahrscheinlich, dass Pittsburgh sich mit allen Free Agents auf eine Verlängerung einigen wird.
3. Die Entwicklung von Kenny Pickett hat oberste Priorität
Pickett ist der vierte Erstrundenpick der Pittsburgh Steelers, der es als Rookie Quarterback in die Startelf geschafft hat. Die anderen sind die NFL-Legenden Terry Bradshaw, Len Dawson und Ben Roethlisberger.
Nachdem er am 4. Spieltag der Saison 2022 das Ruder von Mitchell Trubisky übernahm, legte er laut dem Statistik-Portal Pro Football Focus (PFF) eine starke Rookie-Saison hin. In den meisten Kategorien gehörte er zu den besten drei Nachwuchs-Spielmachern seines Jahrgangs.
Nicht nur das: Über den Zeitraum der letzten sieben Spieltage der zurückliegenden Saison war Pickett laut PFF sogar der zweitbeste Quarterback der gesamten Liga.
Wo sich Kenny Pickett noch verbessern könnte, ist seine Präsenz in der sogenannten Pocket – also dem von der Offensive Line geschützten Bereich. In seiner ersten NFL-Saison verließ sich Pickett vor allem auf sein Talent als Läufer und agierte häufig außerhalb dieser für den Quarterback so wichtigen Schutzzone. Damit er langfristig verletzungsfrei bleibt, muss er ein besseres Gefühl für die Pocket entwickeln, um von dieser Position aus seine Pässe zu werfen. Dies könnte ihm auch dabei helfen, die Verteidigung des Gegners noch besser zu lesen.
Mit den Erfahrungen aus seiner ersten NFL-Saison sollte er aber im zweiten Jahr besser auf den gegnerischen Pass Rush eingestellt sein. Die Geschwindigkeit der Profiliga sollte sich für ihn in jedem Falle etwas natürlicher und langsamer anfühlen. Zwei Faktoren, die ihm dabei helfen werden, den nächsten Schritt zu machen.
4. Junges Team mit viel Perspektive
Pittsburgh mag in 2022 die Playoffs verpasst haben, aber die Tendenz zeigt klar nach oben. Nach einem etwas müden Saisonstart mit lediglich zwei Siegen aus acht Spielen konnte das Team von Head Coach Mike Tomlin in der zweiten Saisonhälfte sieben von neun Partien gewinnen.
Neben Quarterback Kenny Pickett können sich die Fans 2023 auf die Rückkehr von vielen Stammspielern freuen – wie etwa T.J. Watt (Linebacker), Alex Highsmith (Linebacker), Pat Freiermuth (Tight End), Najee Harris (Running Back) und George Pickens (Wide Receiver).
Auch auf Trainerposition gab es nur wenige Veränderungen – zwei davon sind jedoch mit großen Namen verbunden. Defensiv-Experte Brian Flores ist der neue Defensive Coordinator der Minnesota Vikings und Trainer-Urgestein John Mitchell ist nach 28 Jahren (!) bei den Steelers von seinem Traineramt zurückgetreten. Zuletzt war der 71-Jährige als Assistant Head Coach tätig.
5. Gegen diese Teams geht es 2023
Der Spielplan für die NFL-Saison 2023 wird zwar erst nach dem NFL Draft veröffentlicht (voraussichtlich Mitte Mai), Pittsburghs Gegner stehen aber schon fest. Nachdem es im vergangenen Jahr für die Steelers nur acht Heimspiele gab, dürfen sich die Fans 2023 auf neun Spiele im Acrisure Stadium freuen.
Neben den Division-Rivalen aus der AFC North ( Bengals, Browns und Ravens) werden die Arizona Cardinals, die Green Bay Packers, die Jacksonville Jaguars, die New England Patriots, die San Francisco 49ers und die Tennessee Titans zu Gast sein.
Im Gegensatz zur Saison 2022, als die Steelers auf der Anreise zu ihren Auswärtsspielen gerade mal 10.367 Kilometer unterwegs waren, macht das Team dieses Jahr richtig Meilen. Denn 2023 müssen sie bei den Houston Texans, den Indianapolis Colts, den Las Vegas Raiders, den Los Angeles Rams, den Seattle Seahawks und den Rivalen der AFC North ran. Gerade die Reisen an die Westküste sind mit langen Flügen verbunden.
Bevor der Spielbetrieb beginnt, finden ab April die ersten freiwilligen Offseason-Trainingseinheiten statt. Ende Juli geht es ins Trainingslager. Das erste Spiel der Preseason ist das Pro Football Hall of Fame Game am 3. August.
Am 7. September werden dann die Kansas City Chiefs die Regular Season eröffnen, an deren Ende sich ab dem 14. Januar 2024 die Playoffs anschließen werden. Der Super Bowl LVIII im Allegiant Stadium von Las Vegas ist für den 11. Februar 2024 terminiert.
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