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Das Terrible Towel: Das gefürchtetste Handtuch der NFL-Geschichte!

Das Terrible Towel verbindet Tradition mit Erfolg – und schweißt seit 1975 die Steelers Nation zusammen. Wenn Fans der Pittsburgh Steelers am Spieltag die Handtücher schwenken, steht es um die Siegchancen ihres Lieblingsteams nicht schlecht. Die Tribünen sind dann ein Meer aus schwarz-gelben Stofffetzen, die eine Welle der Euphorie auslösen.

Die Ekstase auf den Rängen peitscht die Spieler unten auf dem Rasen nach vorne, denn auch sie erfreuen sich am legendären Handtuchwirbel. Für sie ist der gelbe Fanartikel ein Zeichen von Heimat, egal ob zu Hause oder bei einem Auswärtsspiel. "Es bringt große Freude in mein Herz", sagte einst Steelers-Legende James Harrison über das Terrible Towel. "Und es führt dazu, dass ich meinen Gegenspieler so richtig platt machen will."

A 2019 regular season game between the Pittsburgh Steelers and the Miami Dolphins on Monday, October 28, 2019. The Steelers defeated the Dolphins 27-14.

Diese Tradition musst du kennen, wenn du Fan der Men of Steel bist (oder werden willst).

Das Handtuch, der Mythos, die Legende

Als Steelers-Radiokommentator Myron Cope in der Saison 1975 die Fans dazu aufrief, gelbe Handtücher mit zum Spiel zu bringen und zu schwenken, war ihm wohl kaum bewusst, dass dies der Beginn einer Tradition sein würde, die Steelers-Fans weltweit bis heute mit ihrem Lieblingsteam verbindet.

Pittsburgh sportscaster Myron Cope shows a Terrible Towel, a Cope brainchild that has become a marketing success, in Pittsburgh, Pa., Dec. 27, 1979.  The towel, which is supposed to give almost supernatural powers to the Steelers, will be in the hands of thousands of Steeler faithful when they face the Miami Dolphins.  (AP Photo)

Damals suchte Cope nach einer Möglichkeit, die Anhänger während der Playoffs am Spielerlebnis teilhaben zu lassen und ihnen die Möglichkeit zu geben, ihr Team zu pushen. Es war der 29. Dezember 1975, die Steelers empfingen im damaligen Three Rivers Stadium die Baltimore Colts in der Divisional Round. Vor Kickoff jedoch war von den Towels nicht viel zu sehen. Cope befürchtete, dass seine Aktion floppen würde. Doch als das Spiel begann, wurde er vom Gegenteil überrascht.

Immer dann, wenn während der Partie auf den Tribünen die gelben Handtücher rhythmisch kreisten, schienen die Steelers mit guten Aktionen auf dem Rasen zu reagieren. Das Resultat war ein klarer 28:10-Sieg des Heimteams. Eine Woche später machten die Steelers mit dem 16:10 über die Oakland Raiders den Einzug in den Super Bowl X perfekt.

Wie in den Vorwochen sollten die Steelers-Fans auch beim Endspiel im Orange Bowl von Miami die Tribünen in ein Meer aus Handtüchern verwandeln – diesmal aber waren es speziell für diesen Anlass produzierte, goldene Towels mit den schwarzen Lettern "Myron Cope's Terrible Towel", die die Spieler zum zweiten Super-Bowl-Titel in Serie peitschten. Die Steelers hatten "dank des Handtuchs" ihren Titel verteidigt. Der Mythos vom Terrible Towel war erschaffen. Fortan begleitete das kleine rechteckige Stück Stoff Fans und Spieler von Begegnung zu Begegnung – und nicht selten von Sieg zu Sieg.

Nicht nur im Stadion ein riesiger Erfolg

Während vielen Sportbegeisterten der Begriff "Das Handtuch werfen" eher aus dem Boxen bekannt ist – ein Betreuer wirft das Handtuch in den Ring, wenn sein erschöpfter Kämpfer dem Knockout nahe ist – steht das gelbe Towel bei den Steelers ganz gegensätzlich für Erfolg. Nicht nur im sportlichen Sinne.

Mehrere Millionen US-Dollar haben die Steelers mit dem Verkauf der Handtücher inzwischen für die Allegheny Valley School in Pittsburghs Vorort Coraopolis gesammelt. Die Schule betreut und pflegt über 900 Menschen mit körperlichen und geistigen Handicaps. Für Myron Cope hatte die Allegheny Valley School eine besondere Bedeutung, weil sein autistischer Sohn Daniel diese lange Zeit besuchte.

Als Cope 2005 aus gesundheitlichen Gründen zurücktrat, ehrten die Steelers ihn mit einer auf 35.00 Stück limitierten Ausgabe, auf der die bekanntesten Sprüche des Kommentators aufgedruckt waren. Natürlich gewannen die Steelers zu diesem Anlass Monday Night Football gegen den großen Rivalen, die Baltimore Ravens.

Spezielle Anlässe, Special Editions

Noch vor seinem Rücktritt, am 15. Januar 2005, schwenkten während des Playoff-Spiels im Heinz Field gegen die New York Jets Millionen von Fans überall auf der Welt ihr gelbes Handtuch beim "World's Largest Terrible Towel Wave". Die Steelers, beflügelt vom Support ihrer Fans, drehten ein verloren geglaubtes Spiel und gewannen am Ende mit 20:17 nach Verlängerung.

Wenngleich das Team eine Woche später den New England Patriots trotz einer weiteren großen Handtuch-Welle unterlag, blieb die Tradition bestehen. Ein Jahr später trieb eine Special Edition die Steelers beim 21:10 über die Seattle Seahawks zu ihrem fünften Super-Bowl-Titel.

Über die Jahre sammelten die Steelers nicht nur Super-Bowl-Titel, sondern auch weitere Special Editions. Zwar ist das gelbe Original immer das beliebteste Towel geblieben, doch Sonderausgaben zu Super-Bowl-Siegen, im Rahmen der NFL-Kampagne zur Brustkrebs-Aufklärung und zu besonderen Feiertagen wie Weihnachten, Halloween und dem St. Patrick's Day erfreuen sich großer Beliebtheit (hier im Steelers Pro Shop ansehen).

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Seit 2010 gehört zu den Traditionen rund ums Terrible Towel auch der sogenannte "Terrible Towel Twirl", bei dem Ehrengäste die Zuschauer im Heinz Field mit einem Handtuchwirbel zum Schwenken ihrer Stoffstücke animieren. Rapper Whiz Khalifa und Schauspielerin Alyssa Milano, aber auch ehemalige Spieler wie Franco Harris, Rocky Bleier, Dermontti Dawson und Alan Faneca wurde diese Ehre schon zuteil.

Ein Handtuch auf Reisen

Nichts vereint Steelers-Anhänger und -Spieler so sehr wie das Terrible Towel. Es wurde zum ikonischen Symbol einer Bewegung, das Pittsburghs Fans von Generation zu Generation weitergeben. Es gehört zum festen Inventar derer, die an Sonntagen ins Stadion kommen – und auch derer, die am Spieltag nicht das Heinz Field besuchen können. Ob zu Hause oder auswärts, das Terrible Towel ist als Erkennungszeichen immer dabei, wenn Steelers-Fans in der Nähe sind.

Astronaut Colonel Mike Fincke zeigte das gelbe Stück Stoff auf der International Space Station (ISS) stolz in die Kamera. Ein Bergsteiger trug es auf den Mount Everest. Fans nahmen es mit an die Chinesischer Mauer, zu den Pyramiden von Gizeh und in den Vatikan. Bei Hochzeiten und Geburten gehört das Towel genauso zum Standard-Repertoire der Steelers-Fangemeinde wie unter Wasser und in Übersee. Selbst zum Reservieren von Sonnenliegen im Urlaub wurde das Handtuch der Legende nach schon genutzt.

Steelers fans show their pride with their Terrible Towels.

Der, der die Tradition anstieß, verstarb am 27. Februar 2008 im Alter von 79 Jahren. Ein Jahr nach dem Tod von Myron Cope war das Terrible Towel Teil eines weiteren Meilensteins in der Geschichte der Pittsburgh Steelers: Am 1. Februar 2009, in Super Bowl XLIII, wurden sie zum ersten Team in der Geschichte der NFL, das sechsmal die Vince Lombardi Trophy gewonnen hat.

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