Julius Welschof hat Deutschland 2018 hinter sich gelassen, um in den USA seinen Traum von der NFL zu verwirklichen. Jetzt ist der Steelers-Linebacker in seine Heimat zurückgekehrt – und feiert die neue American-Football-Leidenschaft hierzulande.
Was ihn bei seiner Rückkehr überrascht hat und was er bei seinem Besuch beim Steelers-Partner Borussia Dortmund erlebt hat, liest du hier.
Deutscher NFL-Star besucht deutsches NFL-Büro
Seit 2024 haben die Pittsburgh Steelers im Rahmen des Global Markets Programs Marketingrechte in Deutschland, die ihnen landesweit Jugendförderung, Fan-Events und Partnerschaften erlauben. Für einen deutschen Spieler im Kader war der Besuch der Heimat damit nur noch eine Frage der Zeit.
Diese Zeit ist jetzt gekommen. Linebacker Julius Welschof war für ein paar Tage in Düsseldorf und Dortmund. Den Auftakt machte ein Besuch im NFL-Büro in Düsseldorf.

"Das war besonders, denn als ich 2018 in die USA gegangen bin, war Football nicht wirklich ein Thema in Deutschland", sagte der gebürtige Münchner Welschof. "Alles drehte sich nur um Fußball. Aber die Footballbegeisterung ist gewachsen, seit ich gegangen bin und die Kinder haben Spaß daran und wollen mit der Sportart anfangen. Es ist einfach cool zu sehen, wie der Sport hier immer größer wird."
Als Teenager war er noch talentierter Skifahrer in Bayern. Dann wanderte er aus nach Amerika, um sich seinen American-Football-Traum zu erfüllen. Und ein paar Jahre später steht er als Spieler der Pittsburgh Steelers in Düsseldorf im Büro der NFL Germany. Für Welschof schließt sich da ein Kreis.
Die NFL ist in Deutschland ein großes Thema geworden. Was Welschof an dieser Entwicklung besonders freut? "Zu sehen, dass jetzt Spiele hier gespielt werden seit drei Jahren", so der 28-Jährige. "Ich glaube, das Potenzial ist unendlich. Ich kann mir gut vorstellen, dass bald fast jedes Team mal in Deutschland spielen wird."
Ein Bayer zu Gast beim BVB
Von Düsseldorf ging's dann weiter nach Dortmund, wo der neue Partner der Steelers, der Ballspielverein Borussia 09, zu Hause ist. Bei einer Führung durch Stadion, Jugendakademie und Museum betrat Welschof sogar das Allerheiligste im Signal Iduna Park, den Stadionrasen, und konnte sogar einen Blick auf die legendäre Gelbe Wand werfen.

Gut gefüllt wird die Südtribüne dann zum Viertelfinal-Rückspiel in der Champions League gegen den FC Barcelona sein – mit Welschof als Gast auf der Tribüne.
Weiteres Highlight des BVB-Besuchs: Im Footbonauten tauschte Welschof dann das Lederei gegen den runden Ball und versuchte sich an verschiedenen Pass-Challenges.

"Der BVB hat tolle Trainingseinrichtungen, besonders für seine Nachwuchs-Fußballspieler", sagte Welschof nach seiner Führung. "Die Einrichtungen sind erstklassig. Sie investieren viel in ihre Jugendförderung. Ich habe auch ein paar der Trainer kennengelernt, die die Kids bis zu den Profis begleiten. Das war eine tolle Erfahrung."
Flag-Camp: Die nächste Generation coachen
Nachwuchsarbeit stand dann ebenfalls noch auf dem Programm – und zwar vor beeindruckender Kulisse im Schatten des Signal Iduna Park in der BVB Evonik Fußballakademie.
Beim allerersten Flag Football Camp der Steelers in Deutschland war Julius Welschof natürlich ein gefragter Mann. Der Profi verriet den über 60 am Camp teilnehmenden Kindern – darunter 25 Nachwuchstalente aus der BVB-Jugend – nicht nur seine Tipps und Tricks, sondern stellte sich den Kids beim "Alle gegen einen"-Duell auf dem Footballfeld.
Gemeinsam mit den Coaches der Dortmund Giants gab Welschof beim Camp sein Wissen weiter und trainierte die Stars von morgen: "Mir hat sehr gefallen, wie gut die Kids bei unseren Aktivitäten und Stationen mitgemacht haben", so der Steelers-Profi. "Sie waren voll dabei und wollten mehr lernen – wie man den Ball fängt, wie man Passrouten läuft. Das Camp war ein toller Erfolg."

Mit Dortmund-Legende Patrick Owomoyela tauschte sich der Steelers-Spieler über das Profi-Dasein in beiden Sportarten aus – und natürlich durfte auch der obligatorische Trikottausch nicht fehlen. Für Owo hatte Welschof eine kleine Überraschung dabei: einen echten Leder-Football. Ein ganz neues Gefühl, denn bisher hatte der Ex-Nationalspieler nur mit Plastik-Footbällen gespielt, wie er verriet.
Mit den beiden BVB-Bundesliga-Handballerinnen Alicia Langer und Emma Olsson feilte Welschof an der perfekten Football-Wurftechnik – die sich vom klassischen Handballwurf unterscheidet.

Was bleibt vom ersten Steelers-Camp in Deutschland? Viele glückliche Coaches, die das Wissen zu ihrer Sportart weitergeben durften. Und viele zufriedene Kids, die eine neue Lieblingssportart gefunden und ihr Autogramm oder Foto mit dem deutschen NFL-Profi bekommen haben.
Und wer weiß, vielleicht steht der nächste deutsche Steelers-Star bereits in den Startlöchern. Potenzial hat Welschof beim Camp jedenfalls massenweise entdeckt: "Ein paar Kids haben den Dreh schon raus, obwohl sie vorher nie einen Football geworfen haben", so der Verteidiger. "Einige Kinder haben richtig gute Richtungswechsel drauf. Da ist definitiv Potenzial auf der ein oder anderen Position."
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