Quarterback Kenny Pickett auf Wide Receiver George Pickens. Zusammen stehen sie für die neue junge Generation der Steelers. Spielmacher Pickett wurde schon zu College-Zeiten zum Publikumsliebling in Pittsburgh. Aber auch sein Passempfänger Pickens hat sich in der vergangenen Saison ins Rampenlicht gespielt.
Diese 5 Dinge solltest du über George Pickens wissen.
1. Sein Spitzname ging viral
George Pickens ist ein Meme, seit er beim NFL Draft 2022 in der zweiten Runde mit dem 52. Pick von den Steelers gezogen wurde. Frustration hatte sich bei dem 22-Jährigen breit gemacht, weil zehn Wide Receiver vor ihm ausgewählt wurden. "Ich war ein bisschen sauer, dass ich so spät gepickt wurde", sollte Pickens später erzählen.
Als endlich sein Telefon klingelte und die Steelers am anderen Ende der Leitung waren, war Pickett überrascht – aber erleichtert. Sekunden später, bei der Verkündung des Picks im Live-Fernsehen, entstand das Video, das später viral gehen würde.
Der Spitzname sollte nicht lange auf sich warten lassen. George Pickens trägt im Draft-Video eine Skimaske, wie sie oft zum Outfit eines Rappers mit dem Namen "NBA Youngboy" gehört. Wie Pickens da in verkrümmter Haltung vor seinem Fernseher steht, das Gesicht mit einer Skimaske bedeckt, den Kopf nickend, während im TV sein Name verkündet wird – das war Stoff fürs Internet und die Fans. Und vom «NBA Youngboy» zum «NFL Youngboy» war es dann nicht mehr weit.
Dem Spieler selbst gefällt der Spitzname übrigens nicht besonders. "Ich bin GP", sagt er immer wieder, wenn er darauf angesprochen wird. So oder so, am Ende macht sich George Pickens vor allem mit Leistungen auf dem Spielfeld einen Namen.
2. Pickens kämpfte sich am College von einer schweren Verletzung zurück
Pickens' NFL-Laufbahn wackelte, bevor sie überhaupt begonnen hatte. Nach einer spektakulären Highschool-Karriere akzeptierte der junge Receiver im Februar 2019 ein Stipendium an der University of Georgia, um für die Bulldogs College Football zu spielen.
Seine ersten zwei Jahre verliefen wie im Traum. Er führte das Team 2019 nach Catches, Receiving Yards und Touchdowns (8) an. Er fing auch 2020, in einer durch die Corona-Pandemie auf acht Spiele verkürzten Saison, die meisten Touchdowns (6).
Dann kam der Frühling 2021. Beim Training zog sich Pickens in einer eigentlich ungefährlichen Situation einen Kreuzbandriss zu und realisierte erstmals, wie schnell der Traum von einer Profikarriere im Football vorbei sein kann.
Doch er ließ sich nicht entmutigen und kehrte noch im selben Jahr zurück aufs Spielfeld. Nur acht Monate nach seiner Knieoperation fing Pickens wieder Pässe – einen davon für 52 Yards im nationalen College-Finale gegen die vermeintlich übermächtige Truppe von der University of Alabama.
Auch wenn er in dieser Situation wieder wie der alte George Pickens aussah und sich nach der Saison zum NFL Draft 2022 anmeldete – bei Experten und Scouts blieben Fragezeichen bezüglich seiner Knieverletzung.
Die Kritiker dürften aber spätestens nach Pickens' erster NFL-Saison verstummt sein, denn …
3. Er liefert die krassesten Catches
Als Steelers-Receiver begann für George Pickens alles mit einem Circus-Catch im Training:
Wer den jungen Star aber schon vor seiner NFL-Zeit verfolgt hatte, wusste da bereits, dass diese Art von Catches bei Pickens völlig normal war. Regelmäßig fängt Nummer 14 die absurdesten Pässe – waagerecht in der Luft liegend, einhändig, ohne hinzuschauen.
Am dritten Spieltag seiner Rookie-Saison beendete Pickens frühzeitig die Diskussion um den Catch des Jahres mit einer Flugeinlage, wie man sie von NFL-Star Odell Beckham Jr. kennt, nur um kurze Zeit später zu erzählen: "Das war wahrscheinlich mein siebtbester Catch." Selbst im College-Training in Georgia habe er bessere Szenen gehabt.
Tiefstapeln auf die Pickens-Art. An Selbstbewusstsein mangelt es dem jungen Mann gewiss nicht. An Talent aber auch nicht.
4. Pickens ist verwandt mit dem legendären Bo Jackson
Woher Pickens sein Football-Talent hat? Vielleicht von seinem Großonkel Bo Jackson. Jackson ist eine Legende – auf dem Footballfeld UND im Baseballstadion. Als erster Athlet der Geschichte wurde er in den zwei US-Profiligen MLB (Baseball) und NFL zum All-Star gewählt.
Als Footballer spielte Jackson von 1987 bis 1990 Runningback für die Los Angeles Raiders, als Baseballer ging er zwischen 1986 und 1994 für die Kansas City Royals, Chicago White Sox und California Angels auf Homerun- und Titeljagd.
Und auch Pickens' sieben Jahre älterer Bruder Chris Humes spielte bereits in der NFL, als Defensive Back für die Raiders. Bevor die zwei Geschwister Footballprofis wurden, waren sie einfach nur zwei Jungs, die zu Hause und auf Spielplätzen in einem Vorort von Birmingham (Alabama) Eins-gegen-eins zockten. Humes war der Verteidiger, der jüngere Pickens musste als Receiver ran.
"Ich kam einfach nicht vorwärts", erinnert sich Pickens in einem Artikel von The Athletic an die Duelle mit seinem Bruder. "Er spielte immer Manndeckung, ich konnte nicht gewinnen." Der Steelers-Receiver realisierte damals, dass er stärker und schneller werden musste. Dass er physischer spielen muss, um sich gegen Chris durchzusetzen. "Das ist der Grund, warum ich spiele, wie ich spiele."
5. Er scheut den Körperkontakt mit seinen Gegnern nicht
Wie genau spielt George Pickens Football? Diese Frage lässt sich auch in der NFL recht leicht beantworten, denn wo Pickens ist, fliegen Gegenspieler durch die Luft. Der Receiver reizt die Regeln seiner Sportart aus, um sich Platz zu verschaffen und für seine Mitspieler den Weg frei zu blocken.
Und weil auf die heftigen Schubser selbst in der Profiliga nicht alle Verteidiger vorbereitet sind, die Pickens gegenüberstehen, finden sie sich nicht selten nach wenigen Sekunden auf dem Boden wieder.
Es wirkt ein bisschen so, als würde George Pickens, dieser selbstbewusste, 22 Jahre junge, hochtalentierte Mann, all die Energie in seine Blocks und Catches stecken, die er beim Warten auf seinen Draft-Moment, bei den lehrreichen Kindheitsduellen mit seinem Bruder, bei der schwierigen Reha nach seiner Knieverletzung angestaut hat.
Diese Energie wird Steelers-Fans noch viel Freude bereiten, denn sie ist noch lange nicht ausgeschöpft.
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